Kommunikationsdesign BA
Magdalena Schmid
No one wins tonight – Living with the death penalty
Nur wer am eigenen Leib erfahren hat, was es bedeutet, jemand geliebten durch einen Mord zu verlieren, jemand geliebten durch eine Exekution geplant zu verlieren oder selbst Jahrzehnte lang gefangen zu sein und sein restliches Leben lang auf den Tod zu warten, kann das System Todesstrafe wirklich nachvollziehen.
Uns muss bewusst werden, dass hinter jeder Gewalttat mindestens zwei Menschenleben stecken und nicht nur eine weitere abstrakte Akte und ein Zeitungsbericht. Diesen Menschen wird hier eine Stimme gegeben; eine Stimme, die von Trauer, Schmerz, Liebe, Reue und Vergebung sprechen darf. Eine Stimme, die uns die Augen öffnen kann, dass die Todesstrafe nur noch mehr Leid anrichtet und keinerlei Chancen auf Heilung beider Parteien bietet.
Wird ein Mensch inhaftiert, ist er sozusagen von der Bildfläche verschwunden. Wir wissen nicht wie es nach einem Urteil weiter geht. Das gilt jedoch nicht nur für den Insassen selbst, sondern für alle Betroffenen. Jedoch fängt erst nach der Inhaftierung der Prozess des Verarbeitens, teilweise auch der Erkenntnis und der Vergebung, an. Das kann Jahrzehnte lang dauern. Ein Zeitraum, in dem innerlich mit einem Menschen so viel passiert.
Man kann viel spekulieren, wie sich diese Menschen fühlen und was sie sich wünschen, allerdings bekommt man sehr selten die Möglichkeit wirkliche Einblicke in deren Innerstes zu erhalten. Es ist wichtig jede Seite anzuhören und jede Perspektive einzunehmen. Alle Betroffenen – Insassen und deren Familien und Freunde sowie das soziale Umfeld der Opfer – sprechen hier offen. Juristische Punkte, Rassismus und Moral sind alles Teilaspekte, die jedoch gemeinsam haben, dass sie Einfluss auf Menschenleben haben. An jeder Ecke des Systems Todesstrafe sind Menschen zu finden, die individuelle Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse haben und vor allem unter dieser Bestrafung leiden. Wir sind alle gleich, wir sind Menschen.
Betreuung:
Jörg Fokuhl Prof. Maurice Göldner